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Chronik des Sportvereins 1920 Langenstein e.V.

Am 16. Juli 1920 wurde der Verein von einigen Herren in der Gastwirtschaft Stein, dem ehemaligen Vereinslokal, gegründet. Die damaligen gebotenen Möglichkeiten waren nicht gerade ideal, allen gewünschten Forderungen bzw. Voraussetzungen für einen Spielbetrieb nachzukommen. Zunächst fehlte das wichtigste. Man hatte keinen Sportplatz und musste auf einer Wiese die Spiele austragen. Die Mitbegründer Johannes Hahn, Heinrich Lauer, Johannes Fritz, Johannes Schäfer, Johannes Pabst, Daniel Heuser, Konrad Strieße und Lehrer Weibezahn, um nur einige zu erwähnen, hatten es schwer, eine Mannschaft auf die Beine zu stellen. Es galt sich auch gegen die Meinung des Dorfes durchzusetzen. Der Fußballsport war damals nicht so beliebt. Als Vereinsfarben wählte man das Grün und Weiß. Nach einigen Vergleichsspielen schloß man sich dem Oberhessischen Spielverband an. Es wurde u.a. gegen Vereine aus Homberg/Ohm, Speckswinkel und Erksdorf gespielt. Nach der Inflation im Jahre 1923 wechselte der Verein in den Westdeutschen Spielverband über. In diesem Verband wurden Spiele gegen TSV Kirchhain, SV Allendorf, SV Schweinsberg u.v.a. ausgetragen. Zu einer Meisterschaft kam es leider nicht. Die Mannschaften des Vereins belegten aber immer einen guten Mittelplatz in dieser Klasse.

Chronik 2

Im Jahre 1936 musste das Spielgeschehen leider eingestellt werden. Durch Wegzug und Einberufung zur Wehrmacht bekam man keine elf Spieler mehr zusammen, die das Spiel hätten weiterpflegen können.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde neu begonnen. Das Fussballspielen wurde allgemein wieder aufgenommen. Es bedurfte aber hierzu einer Genehmigung der damaligen Militärregierung. Dem geliebten Fussballsport wurde von den Aktiven viel Zeit geopfert. Die Verkehrsverbindungen waren schlecht, man fuhr mit dem Fahrrad zu den Spielen. Bis man zu Hause war, war es oft spät am Abend. Unter der Leitung des Bürgermeisters Ludwig Schmidt und dem Sportfreund Daniel Wisker, sowie von Sportkamerad Willi Knack wurde das Vereinsleben wieder neu gestaltet. 

Chronik 3

Bei den anfänglichen Kräfte-Vergleichsspielen gegen SV Allendorf, VfL Marburg, VfR Niederwald, TSV Gemünden/Wohra, Germania Marburg, sowie TSV Kirchhain u.a. war die I. Mannschaft eine der spielstärksten im Kreis Marburg. Gespielt wurde danach in der Bezirksliga Gruppe Lahn. Hierbei mussten weite Fahrten bis nach Lich, Alsfeld und Heuchelheim unternommen werden.
Zu einem Schlagerspiel besonderer Art kam es zu Pfingsten 1947. Der SV Langenstein trug ein Freundschaftsspiel gegen die Reservemannschaft von Fortuna Düsseldorf in Langenstein aus. Dieses damalige Werbespiel für den Fussball ist ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Ein Besucherrekord war zu verzeichnen. 3.000 Zuschauer kamen, die unseren alten Sportplatz im Dorfe umsäumten. Ergebnis 4:1 für Langenstein!

Chronik 4

Nachdem sich ab 1950 die spielstarke I. Mannschaft des Vereins wegen Überalterung nach und nach zurückzog, musste mit einer jüngeren Mannschaft neu aufgebaut werden. Zunächst spielte man in der B-Klasse III des Sportkreises Marburg. Hier kam es im Spieljahr 1951/52 zu einem Kopf an Kopf Ringen um die Meisterschaft. Mit dem TSV Halsdorf und Blau-Weiß Allendorf war die I. Mannschaft am Ende der Runde punktgleich. In den ersten drei Entscheidungsspielen gab es noch keinen Meister und man musste nochmal im KO-System gegeneinander antreten. Gegen den TSV Halsdorf wurde in Rauschenberg mit 3:0 gewonnen. Das Entscheidungsspiel gegen Blau-Weiß Allendorf fand in Großseelheim statt. Hier kam es zu einem klaren 7:0 Erfolg. Damit war der Aufstieg in die A-Klasse geschafft, war aber nicht von langer Dauer, denn man musste wieder den Weg in die B-Klasse antreten.

Die Jugendarbeit zeigte im Jahre 1951 die ersten Früchte. Es konnte wieder mit einer Jugendmannschaft gespielt werden. Ein weiterer sichtbarer Lohn war die Meldung einer Schülermannschaft für Verbandsspiele im Jahre 1956/57.
1956 war für die Senioren wieder ein erfolgreiches Jahr. In 21 Spielen blieb man ungeschlagen und spielte von 1957 bis 1959 wieder in der A-Klasse. Bei den damals noch traditionellen Pokalspielen der Nachbarvereine in der Sommerpause nahm man teil und gewann einige Ehrenpokale.

Chronik 5

Einen Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte gab es im Spieljahr 1961/1962. Die I. Seniorenmannschaft wurde aus der laufenden Punktrunde zurückgezogen. Am Spielgeschehen war nur noch eine Jugend- und eine Schülermannschaft beteiligt. Die Jugendmannschaft wurde Gruppensieger und nahm an den Spielen um die Kreismeisterschaft teil. Das entscheidende Spiel für den Einzug ins Finale, auf neutralem Platz in Betziesdorf, konnte gegen den VfB Wetter aber nicht gewonnen werden.
In der Generalversammlung im Februar 1965 entschloss man sich wieder eine Mannschaft zu melden. Waldemar Bast stellte sich als Übungsleiter und Heinrich Schneider als erster Spieler aus der alten Mannschaft zur Verfügung. Nach den gut besuchten Trainingsabenden blieben auch die ersten Erfolge nicht aus. Im ersten Spiel schlug die neuformierte Mannschaft eine verstärkte Reserve des TSV Kirchhain hoch mit 7:0 Toren. Wenige Wochen später wurde in Ernsthausen ein Pokalturnier gewonnen. Am 22. August 1965 schlug die Stunde der Wahrheit. Das erste Punktspiel in Schweinsberg stand an. Ein 3:1-Erfolg nahm für die nächsten Aufgaben das Lampenfieber. Am Ende der Saison war die I. Mannschaft Meister der B-Klasse und stieg in die A-Klasse auf. Die Reservemannschaft wurde ebenfalls Meister.

Chronik 6

Durch Verletzungspech hielt man sich aber nur 1 Jahr in der A-Klasse und es dauerte bis 1971 ehe man wieder aufsteigen konnte. Um den Aufstieg gab es einen zweimaligen Vergleich mit dem SV Erfurtshausen. Nach einem 2:2 im ersten Spiel gewann der SV Langenstein mit seinem Spielertrainer Gojko Mandic im zweiten Anlauf am 10.7.1971 in Kleinseelheim mit 2:1 die Meisterschaft. Die Reservemannschaft wurde im gleichen Spieljahr ebenfalls Meister.
Als weiteren Höhepunkt in der Vereinsgeschichte ist das Erreichen des Kreispokalendspieles im Jahre 1972 anzusehen. Nach einer hervorragenden Leistung ging das Spiel in den letzten Minuten mit 0:2 gegen den VfL Marburg verloren.
In den folgenden Jahren wurde um die Meisterschaft mitgekämpft, ehe man in 1976 den Weg zurück in die B-Klasse antreten musste.
Dem unermüdlichen Bemühen des langjährigen 1. Vorsitzenden Reinhold Wisker war es zu verdanken, das ein lang gehegter Wunsch nach einem neuen Sportplatz in Erfüllung ging. 1977 wurde dem Verein von der Stadt Kirchhain ein 1.84 ha großes Areal an der Erksdorfer Straße übergeben. Die Platzeinweihung fand im Jahre 1979 statt. Pünktlich zum 60-jährigen Vereinsjubiläum im Juni 1980 konnte das mit viel Mühe und in Eigenleistung erstellte Sportheim auf dem Gelände eingeweiht werden.

Chronik 7

Sportlich dauerte es bis 1982 ehe der erneute Aufstieg in die A-Klasse gelang. Mit sieben Punkten Vorsprung vor Speckswinkel konnte die Mannschaft unter Trainer Karl-Heinz Köster die Meisterschaft in der B-Klasse Gruppe III feiern. In der folgenden Saison bedurfte es vieler Anstrengungen um sich in der A-Klasse zu halten. Das Spieljahr 1983/84 endete dann leider mit dem Abstieg.
Nachdem die Kirchhainer Fußball-Stadtmeisterschaft 1983 im Endspiel gegen den TSV Kirchhain verloren ging klappte es 1984 in Emsdorf besser und man wurde erstmals Stadtmeister. Im gleichen Jahr konnte sich auch die AH-Mannschaft des Vereins mit dem Titel schmücken.

Chronik 8

Nach einem dritten Platz in der Saison 1984/85 dümpelte man in den folgenden Jahren im Mittelfeld der B-Klasse herum. Das Spieljahr 1988/89 war schließlich das schlechteste in der Vereinsgeschichte. Es konnte nur ein Spiel gewonnen werden.
Ein gezielter Neuaufbau brachte in der Saison 1991/92 unter Trainer Martin Frank den Aufstieg in die A-Klasse. Diese konnte, trotz eines gewaltigen Aderlasses nach der Saison 1995/96, bis ins Jahr 2000 gehalten werden.

Chronik 9

Durch die Zusammenlegung der A-Ligen Marburg Nord und Süd musste der achte Tabellenplatz erreicht werden. Dieses Ziel wurde leider verfehlt, so dass man in den folgenden Jahren in der neu geschaffenen B-Liga spielen musste.

Mit dem neuen Trainer Dieter Borufka begannen erfolgreiche Jahre. Gleich in der ersten Saison 2002/03 konnte endlich wieder der lang ersehnte Aufstieg in die A-Liga Marburg erreicht werden. Neben zwei vorderen Tabellenplätze in den folgenden Jahren konnte 2005 auch erstmalig der Stadtmeistertitel bei den Kirchhainer Hallenfussballstadtmeisterschaften gewonnen werden.

Chronik 11

Nach vier Spielzeiten musste man in der Spieltzeit 2006/07 wieder in die B-Klasse absteigen. Unter dem im Januar 2007 neu verpflichteten Trainer Frank Mücke konnte der sofortige Wiederaufstieg in die KIA-Kreisliga A Marburg gefeiert werden.

In der darauf folgenden Saison konnte erst in den Relegationsspielen gegen den SV Niederklein der Klassenerhalt geschafft werden. Aber ein Jahr später war es soweit und der Verein stieg erneut in die B-Klasse Marburg ab. In dieser Spielklasse spielt der SV Langenstein auch zur Zeit.

Juli 2011 tb